Deutschland: Schließung von Krankenhäusern und Pflegekräfte Mangel

In der Diskussion mit Herrn Oliwer Mikus, Personalvermittlungsunternehmen, und Dr. Reiner Schreiber, Journalist

In der Corona Pandemie werden öffentliche Diskussionen laut, die fragen, ob es angezeigt ist weitere Krankenhäuser zu schließen. Im Jahre 2018 wurden deutschlandweit noch 1925 Krankenhäuser gezählt. Das bedeutet, dass seit 2008 insgesamt 158 Häuser geschlossen worden sind. Die der Bettenkapazität ist auf 498.400 Betten seit 20 Jahren zurückgegangen. Dies ist eine Verringerung von circa 10 Prozent. Angesichts des dramatischen Standes in Bezug auf das Fehlen von Pflegekräften ist zu fragen, wie hier in Zukunft eine ordentliche Qualität der Pflege, sei es in Akutfällen oder für längerfristige Erkrankung gewährleistet sein soll. Zum Stand Dezember 2019 fehlen in Deutschland circa 50.000 Pflegekräfte.

Pflegelücke schließen – hunderttausende Pflegekräfte fehlen

Das Institut der deutschen Wirtschaft im prognostiziert, dass für die stationäre Versorgung bis zum Jahre 20 35 circa 305.000 Pflegekräfte fehlen. Dieser Versorgungslücke könnte sich bis zu dem Jahr 2060 in Deutschland auf knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Laut der Pflegestatistik ist die Zahl der Pflegebedürftigen im Jahre 2017 auf 3400 Menschen 3,4 Millionen Menschen angestiegen. Bis zum Jahr seit 2060 erwarten Statistiker eine Zahl von circa 4,5 Millionen pflegebedürftige Menschen.

Zahl der Krankenhausbetten nicht entscheidend

Der Rückgang der Krankenhausbetten hat in Deutschland bisher keine dramatischen Folgen, Oliwer Mikus hierzu: “Weil wir im internationalen Vergleich gut abschneiden so sind zum Beispiel in Frankreich pro 1000 Personen 3,1 Krankenhausbetten und in den Vereinigten Staaten oder Spanien nur 2,4 Krankenhausbetten, während es in Deutschland sieben sind. Die Verweildauer für deutsche Kranke ist im internationalen Vergleich auch auffällig.”

Woher sollen die Pflegekräfte kommen?

Die konzertierte Aktion Pflege in der Politik in Deutschland hat unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet, um dem Mangel an entsprechendem Fachpersonal entgegen zu treten. Auch hier sind Lösungen internationaler Art denkbar. Oliwer Mikus: “Gut ausgebildete Pflegekräfte stehen in Osteuropa zur Verfügung. Hier ist die Altersstruktur eine andere. Das Bildungsniveau ist hoch, wir helfen in Bezug auf Sprachkenntnisse und Integration und geben somit jungen engagierten Menschen die Möglichkeit auch einige Jahre im Ausland zum Beispiel in Deutschland zu verbringen. Die von uns vermittelten Pflegekräfte seien es Krankenschwestern oder andere Mediziner genießen einen guten Ruf. Die Statistiken geben uns recht.”

500.000 Polen arbeiten bereits in Deutschland

Nach aktuellen Zahlen fällt allerdings die Bundesrepublik Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente zurück. Das steht im Widerspruch zum erklärten Ziel der Bundesrepublik Deutschland, durch Wirtschaft und Politik, durch entsprechende Fachkräfte den weiteren Aufbau und Ausbau der Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Selbst wenn man die Corona-Pandemie als kleineres Ereignis zur Kenntnis nimmt, wird dadurch, wie aus einer aktuellen Studie des Unternehmens StepStone bekannt geworden ist, ein langfristiger Trend überlagert. Ein solcher langfristiger Trend ist die Alterung der Bevölkerung in Europa und vor allem in Deutschland, es mangelt an allen Stellen an jungen Menschen, die die bald ausscheidenden Babyboomer aus der Generation zwischen 1960 und 1970 geboren ersetzen könnten. Da fast alle großen Volkswirtschaften unter einem Fachkräftemangel leiden, ist ein Nachfragemarkt entstanden, bei dem die Gesellschaften darum konkurrieren, junge Talente im internationalen Arbeitsmarkt anzuwerben. In den letzten Jahren war Deutschland im Wettbewerb um Spitzenkräfte sehr erfolgreich, die deutsche Volkswirtschaft fällt allerdings zurück. So haben die Boston Consulting Group, das Unternehmen StepStone sowie das Karrierenetzwerk The Network vor einiger Zeit eine große Umfrage gestartet. Es wurden im Rahmen der Studie über 200.000 Arbeitnehmer aus 190 Ländern interviewt. Die Studie offenbarte, welche Nationen im Ansehen als Sehnsuchtsort auf- oder absteigen. Die gute Nachricht zuerst. Für Europa gilt: Deutschland wird am meisten von ausländischen Fachkräften genannt, das Land in der Mitte Europas ist gut erreichbar. Fragt man genauer nach Städten, so wird Berlin vor München und Hamburg genannt. “In Deutschland arbeiten circa 500.000 Menschen aus Polen, wovon 450.000 direkt in Deutschland wohnen und 50.000 täglich pendeln. Es ist besser, dass wir uns dem offenen Pflege Markt stellen und die Schattenwirtschaft in diesem Bereich bekämpfen. Es ist ein politisches Ziel, die durch die europäische Union eingeführte Freizügigkeit auch zu nutzen. Völkerfreundschaft entsteht schließlich durch Austausch und nicht durch Abgrenzung”, so Oliwer Mikus abschließend.

V.i.S.d.P

Dr. Rainer Schreiber
Dozent Erwachsenenbildung & Personalberater

Über den Autor:

Personalberater und Honorardozent Dr. Rainer Schreiber mit Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Finanzierung, Controlling, Personal- und Ausbildungswesen. Er arbeitet in der beruflichen Erwachsenenbildung und publiziert zum Thema Personalberatung, demographischer Wandel und Wirtschaftspolitik.

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Das Unternehmen Sedulus Sp. z o.o. mit Sitz in Opole / Polen, Niederlassung in Rzeszów/ Polen und einer Niederlassung in München / Deutschland ist seit 2015 erfolgreich in der Personalvermittlung von erfahrenen Kräften tätig und versteht sich als Schnittstelle zwischen Arbeitgebern und Bewerbern. Ziel ist die Verbindung der Bedürfnisse der Arbeitgeber mit den Anforderungen der Arbeitnehmer zu erreichen. Die Sedulus Sp. z o.o. verfügt über zahlreiche attraktive Arbeitsangebote, sowohl unbefristete als auch befristete Jobs. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf die Organisation der passenden Arbeit für Einzelpersonen, Paare und Gruppen, sowie Studenten. Weitere Informationen unter: https://sedulus.pl/de/kontakt-deutsch/

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